Geschäftsführer/Thomas Koch Media
1. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihren derzeitigen Beruf zu
ergreifen?
Mich packte der Virus während meiner Ausbildung bei Xerox.
2. Stichwort Theorie und Praxis: Was gestaltete sich in Ihrem
Berufsalltag anders, als Sie es in Ihrer Ausbildung gelernt hatten?
Während meiner Ausbildung zum Mediaplaner bei Grey saß ich nicht selten
12 Stunden pro Tag am Schreibtisch. Heute bin ich froh, wenn ich mal 12
Stunden in der Woche am eigenen Schreibtisch verbringe.
3. Wie geradlinig verlief Ihre Karriere?
Ziemlich. Nach der Ausbildung zum Mediaplaner bei Grey, ein Jahr später
als stellvertr. Planungschef bei Eggert, danach mit 27 bei GGK jüngster
Mediachef Deutschlands und Aufstieg zum GF. Anschließend Mediadirektor bei
Ted Bates und -oops- nur ein halbes Jahr Mediadirektor bei Ernst+Partner.
Falsche Entscheidung. Kündigung. Aufbruch in die Selbständigkeit. Gründung
der thomaskochmedia (1987). Tolle Entscheidung!
4. Welche Karrierechancen bietet Ihr Job?
Unglaublich gute. Ein(e) talentierte(r) Mediaplaner(in) kann schnell
aufsteigen, viel Verantwortung übernehmen und gutes Geld verdienen. Gute
Medialeute sind rar.
5. Vor welchen berufsspezifischen Fallstricken muss sich ein Newcomer
hüten?
Auf den ersten Blick muß ein Mediaplaner nur gut mit Zahlen umgehen, sie
interpretieren und analytisch denken können. Wenn es nur das wäre, wären wir
"eggheads". Darüberhinaus muß der Mediaplaner Zusammenhänge erkennen
(Marketing), er muß konzeptionell denken und kreativ sein, kommunikativ
(gegenüber Kunden und Mitarbeiter führen), und auch ein begnadeter Verkäufer
sein, um seine geniale Mediastrategien zu verkaufen. Der Mediaplaner muß
also völlig widersprüchliche Talente auf sich vereinen. Dann wird er richtig
erfolgreich.
6. Wieviele Stunden arbeiten Sie durchschnittlich pro Woche?
So 70-80 Stunden. In der Woche von 10 bis 20 Uhr in der Agentur,
anschließend zu Hause weiter von 23 Uhr bis 2/3 Uhr, wenn nicht der Abend
ohnehin aus Kundenterminen besteht. Jeder 2. Sonntag ist Arbeitssonntag,
ansonsten beginnt die Arbeitswoche immer Sonntags abends um 22 Uhr. Samstags
ist grundsätzlich frei. Urlaube nehme ich mindestens 2-3mal 1-2 Wochen pro
Jahr - ohne Urlaubsanschrift und ohne Handy.
7. Welche Gestaltungsmöglichkeiten bietet Ihr Beruf?
Jede. Das liegt am überschaubaren Spektrum an potenziellen Mitstreitern
im Mediabereich. Hier können Sie aufwühlen, gestalten, erneuern,
revolutionieren nach Herzenslust.
8. Was war Ihre schrecklichste Panne im Job?
NB-Präsentation bei Dunlop vor neun Jahren. Im tiefsten Winter, montags
morgens um 9 Uhr in Hanau. Extra am Vorabend angereist, morgens erst
verschlafen und dann im Schnee stecken geblieben. Ankunft um 11 Uhr, als der
Vorstand gerade das Konfi verließ. Die eigene Präsentation verpaßt... Neuer
Termin angesetzt, gewonnen, und bis heute einer unserer treuesten Kunden!
9. Was war die letzte Kaufentscheidung, die Sie aufgrund von Werbung
gefällt haben?
Eigentlich treffe ich alle Kaufentscheidungen aufgrund von Werbung. Woher
würde ich sonst die Marken kennen? Die letzte Kaufentscheidung war immer die
letzte Lucky Strike!
10. Welche Lebensmittel haben Sie immer im Haus?
Fürs nächste Sonntagsfrühstück dürfen nie fehlen: Eier, Frühstücksspeck
(Bacon), Toast und Erdnußbutter mit Gelee.
Sie können sich auch direkt eine kurze Erläuterung zu dem Berufsbild Mediaplaner anschauen.
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