- ANZEIGE -
die Spannung zwischen dem Glück des Momentes und der Souveränität des Ausdrucks. Dass die Aufhebung der Hierarchie von Autor zu Modell bereits die ganze Fotogeschichte durchzieht, ist Gegenstand der Ausstellung "Blicke & Ornament" im Büro für Fotos.
|
Die Modernität, die die ausgewählten Fotografien ausstrahlen, ist weniger das Ergebnis der gegenwärtigen Sicht auf die Aufbereitung historischen Materials, als vielmehr ihr Wesen selbst, die Tatsache, dass sie bereits in ihrer Zeit modern waren, indem sie über Konventionen und Funktionalität hinausgehen. Gleichermaßen treffen sie mit Überlegungen zur Individualität zusammen, die ein Zerfließen mit dem Umraum beschreiben. Besonders eindrucksvoll sind Aufnahmen von großen Menschengruppen, bei denen fast jeder in die Kamera schaut. Das Zerfließen zu patterns, zum Ornament, hebt nicht die Intensität auf, sondern lässt sie kreisen. Am stärksten ist dieser Eindruck bei einer 1939 am Indian Point entstandene panoramaartige Fotografie einer dänischen Reisegruppe, wo einen über 200 Personen anblicken.
Die Ausstellung umfasst über 100 Jahre Fotografie. Angefangen bei ethnografischen Aufnahmen aus Nordafrika aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entfaltet sich der fotografierte Blick bis in die Gegenwart. Dabei begegnen dem Betrachter Bilder anonymer, unbekannter und berühmter FotografInnen, aber auch bekannter und unbekannter Portraitierter.
Gezeigt werden u.a. Fotografien von den Neurdein Frères (tätig um 1891), der Agentur Keystone (30er Jahre), Madame d´Ora (1881-1963), André Errera (1912-1996), Walde Huth (*1923), Daniel Frasnay (*1928), Bernd Arnold (*1961), Rebecca Lewis (*1970),...
Blicke & Ornament Büro für Fotos, Ewaldstraße 5, 50670 Köln, Tel. & Fax: +492217392936 8. April -20. Mai 2000 Eröffnung: 7. April 2000, ab 19 Uhr
|